Wir heizen der Stadt Lindau ein…
… in diesem Fall dem Bugspriet des gleichnamigen Dampfschiffes! Das 400kg schwere Stück aus Massivholz und Metall wird demnächst zur Restaurierung gegeben, um dann als Highlight in der neuen Dauerausstellung im Cavazzen die spannende und z.T. tragische Geschichte der Dampfschifffahrt auf dem See zu erzählen. Vorher kommt er aber in die Thermokammer…
Schon beim Einzug in das neue Museumsdepot hatten wir dafür gesorgt, dass ungebetene Gäste in den Objekten, wie z.B. Kleidermotten und Holzschädlinge („Holzwurm“), draußen bleiben mussten. Dafür wurde fast die gesamte Sammlung (insbesondere Möbel und Textilien) in einem sorgfältig abgestimmten und streng überwachten Prozess „ thermisch“ behandelt , d.h, dass in einer Wärmekammer bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit die Schadinsekten, ihre Larven und Eier getötet werden. Diese Methode ist äußerst schonend für die Umwelt, da ausdrücklich kein Gift eingesetzt wird, sondern lediglich das tierische Eiweiß bei einer bestimmten Temperatur zerfällt.
Der Bugspriet, der bisher im Bauhof und in unserer Quarantänekammer gelagert war, wird sich in den nächsten 48 Stunden nun ebenfalls dieser Behandlung unterziehen lassen müssen - zu groß wäre die Gefahr, dass sich in einem unbehandelten Objekt doch wieder „der Wurm“ ins Depot und Museum einschleicht. Wir haben dafür wieder unsere bewährten Partner von THERMOLIGNUM aus Salzburg vor Ort, die bereits beim Museumsumzug 2019 in zwei Monaten die komplette Sammlung nachhaltig behandelt hatten – im Depot ist seitdem kein einziges Insekt in die Monitoring-Fallen gegangen!
Wie der Bugspriet überhaupt ins Stadtmuseum kam, ziemlich nass und Algenbehangen, verraten wir im nächsten Blog…